Verband der Wellpappen-Industrie e.V. (VDW)
Die Wellpappenindustrie wächst, der Kostendruck bleibt

Abnehmerstruktur der Wellpappenindustrie
Für das Jahr 2019 rechnet Würth angesichts einiger Unsicherheitsfaktoren lediglich mit einem Wachstum des Wellpappenabsatzes in Höhe von 1,0 Prozent. Zu den potentiellen Entwicklungsbremsen gehören laut Würth ein immer noch möglicher ungeordneter Brexit sowie die Ausweitung der Handelsbeschränkungen durch die USA. „Amerikanische Strafzölle von bis zu 25 Prozent träfen hierzulande vor allem die Automobilindustrie, eine der tragenden Säulen der deutschen Wirtschaft“, so Würth. „Die damit verbundenen Auswirkungen auf die Zulieferindustrien träfen auch die Wellpappenbranche.“
Als nach wie vor schwierig bewertet Würth die Kostensituation der Wellpappenindustrie. Zwar gaben die Preise für das Wellpappenrohpapier im vierten Quartal des Vorjahres leicht nach. „Das Preisniveau über alle Sorten hinweg lag am Jahresende aber immer noch um 19,3 Prozent über dem Januar 2017“, sagt Würth. „Und auch die Lohn-, Energie- und Logistikkosten sind im vergangenen Jahr weiter angestiegen.“ Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen schätzt der VDW-Vorsitzende den diesjährigen Tarifabschluss in Höhe von 2,8 Prozent ab 1. März mit ver.di als „sehr ambitioniert“ ein.

VDW Preisentwicklung bei Wellpappe und Wellpappenrohpapiere
Die Ertragslage der Mitgliedsunternehmen ist Würth zufolge weiterhin angespannt, wie auch der Blick auf die Erlöse zeigt. Gegenüber 2017 stieg der durchschnittliche Erlös um 7,4 Prozent auf 56,8 Cent pro Quadratmeter. „Dies reicht jedoch bei weitem nicht aus, die aufgelaufenen Kostensteigerungen auch nur annähernd aufzufangen“, sagt Würth. „Ein Rückgang der Erlöse um 1,9 Prozent zum Jahresende kann unter anderem auf Jahresboni für Kunden und damit auf saisonale Effekte zurückgeführt werden. Entsprechend zeigt die Erlösentwicklung im Januar dieses Jahres mit einem Plus von 2,7 Prozent gegenüber Dezember 2018 eine überdurchschnittliche Steigerung. Damit konnte zumindest eine weitere Verschärfung der wirtschaftlichen Situation unserer Branche aufgeschoben werden.“
Die gestiegenen Quadratmeterpreise in Höhe von durchschnittlich 7,4 Prozent spiegeln sich auch in der Umsatzentwicklung wider. Zusammen mit der Wachstumsrate bei den abgesetzten Quadratmetern von 0,6 Prozent kommen die VDW-Mitglieder beim Umsatz auf ein Plus von 7,9 Prozent.
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