Papierhandtuch oder Händetrockner?
Auf die richtige Handhygiene kommt es an

24.02.2023 Es gibt eindeutige Belege dafür, dass die Europäer ihre Hand-Hygiene seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie geändert haben.

Neue Masken-Studie bestätigt die Vorliebe der Verbraucher für Papierhandtücher und stellt fest, dass die Viruslast beim Einsatz von Jet-Lufttrocknern deutlich höher ist
© Foto: ETS
Neue Masken-Studie bestätigt die Vorliebe der Verbraucher für Papierhandtücher und stellt fest, dass die Viruslast beim Einsatz von Jet-Lufttrocknern deutlich höher ist
Sie waschen ihre Hände im Verlauf des Tages häufiger und entscheiden sich unterwegs für Papierhandtücher als hygienischster Methode des Händetrocknens. (1)

Jetzt untermauert eine neue Masken-Studie dieses Verhalten mit wissenschaftlichen Daten. Es scheint, dass – wie so oft – die Verbraucher selbst am besten wissen, was für sie gut ist.

Die Studie wies bei den Nutzern von Jet-Lufttrocknern eine zehn Mal höhere Kontamination durch Wasserspritzer als bei der Verwendung von Papierhandtüchern nach. Auch bei den anderen Mitbenutzern des Waschraums wurde eine signifikant höhere Kontamination festgestellt.

Das Ergebnis dieser Studie hat große Auswirkungen auf die Hygiene in öffentlichen Waschräumen. Das Händetrocknen ist eine wichtige Maßnahme zur Sicherung einer optimalen Hand-Hygiene. Es hilft, Mikroorganismen, die nach einem unzureichenden Waschvorgang auf den Händen verbleiben, zu entfernen und damit die Verbreitung von Infektionen auf Mitmenschen zu verringern.

Die Studie wurde von einem Team am Leeds Institute of Medical Research der Universität Leeds, UK, und der Abteilung für Mikrobiologie der Leeds Teaching Hospitals NHS Trust, UK, durchgeführt. Die Teilnehmer trockneten sich die Hände entweder mit einem Jet-Lufttrockner oder mit Papierhandtüchern. Dabei trugen sie Gesichtsmasken, um das Risiko der Inhalation von Viren messen zu können.

  • Bei Jet-Lufttrocknern waren 89 % der Gesichtsmasken mit Viren kontaminiert, während es bei Verwendung von Papierhandtüchern lediglich 29 % waren.
  • Bei beiden Methoden wurde in den ersten fünf Minuten nach dem Händetrocknen eine höhere Kontamination der Gesichtsmasken mit Virus-Aerosolen nachgewiesen. Bei der Nutzung von Jet-Lufttrocknern lag die Viruslast signifikant höher.
  • Bei den Untersuchungen mit Jet-Lufttrocknern erhöhte sich die Kontamination noch 15 Minuten nach dem Händetrocknen weiter, was auf eine Aerosolbildung kleiner Partikel, die längere Zeit in der Umgebungsluft schweben, hinweist.

Die Studie zeigt, dass sich die Methode des Händetrocknens zweifellos auf die Verbreitung von mikrobiellen Krankheitserregern, darunter auch von Atemwegsviren, auswirken kann und daher potenziell das Risiko einer Exposition und Infektion anderer Mitbenutzer des Waschraums erhöht. Vor dem Hintergrund dieser neuen Forschungsergebnisse sind die Inhaber von Restaurants und Bars sowie Einkaufsleiter, die für große Sportstätten und Einkaufszentren verantwortlich sind, sicherlich gut beraten, die von ihnen angebotene Methode des Händetrocknens zu überdenken und ihren Kunden die hygienischste Option, nämlich Papierhandtücher, anzubieten.

Weitergehende Informationen zu den Ergebnissen der Studie finden Sie hier.

Quelle: ETS-Verbraucherstudie

 

Methodischer Aufbau der Studie

Bevor die Studienteilnehmer sich die Hände trockneten, wurde ein Bakteriophage, d. h. ein spezielles Virus, auf die Hände gegeben, um zu ermitteln, ob sich Mikroorganismen von nicht ausreichend gewaschenen Händen im Waschraum verbreiten können. Die Kontamination der Masken durch Wasserspritzer und Tröpfchenablagerung wurde bis zu 15 Minuten nach jedem Waschvorgang untersucht.

Anschließend wurde die Kontamination der Gesichtsmaske der sich die Hände trocknenden Person sowie der Maske einer weiteren Person, die sich in einer Entfernung von jeweils ein (1) und zwei (2) Metern befand, untersucht. Nach dem Händetrocknen warteten die Studienteilnehmer 15 Minuten, um zu prüfen, ob sich auf den neuen Masken, die alle fünf (5) Minuten gewechselt wurden, weiter Lufttröpfchen absetzten.

 

Über ETS

Das ETS (European Tissue Symposium) ist der Branchenverband der europäischen Tissuepapier-Produzenten. Die Mitglieder des ETS repräsentieren die Mehrheit dieser Unternehmen in Europa und etwa 90 % der europäischen Tissuepapier-Produktion. Das ETS wurde 1971 gegründet und hat seinen Sitz in Brüssel, Belgien. Mehr Informationen erhalten Sie auf: www.europeantissue.com

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