EBS-Aufbereiter arbeiten unter immensem Preisdruck

15.11.2016

Die stabile konjunkturelle Lage 2012 sorgte im vergangenen Jahr insgesamt für ein gutes Inputaufkommen für die EBS-Herstellung, so die Bilanz von Matthias Einsele, Vorsitzender des bvse-Ausschusses Altholz und Ersatzbrennstoffe. Allerdings habe der Wettbewerb auf der Beschaffungsseite nochmals zugenommen, sodass die Erlöse weiter zurückgingen, Gleichzeitig seien Anpassungen der Konditionen bei den EBS-Verwertern flächendeckend nicht durchzusetzen gewesen. „Das Ergebnis ist ein immenser Preisdruck, unter dem vor allem die Aufbereiter leiden, die hochwertige Ersatzbrennstoffe herstellen. Das notwendige zu erwirtschaftende Delta wird jährlich kleiner“, beschreibt Einsele die schwierige Lage.

Hinzu komme, dass sich die Überkapazitäten auf der Abnehmerseite weiterhin negativ auf die Preise auswirken, denn Müllverbrennungsanlagen und EBS-Kraftwerke wetteiferten gleichermaßen um die günstigsten Inputstoffe. Gewerbliche Abfälle, die durchaus für eine Aufbereitung hochwertiger Ersatzbrennstoffe geeignet wären, gingen so an qualifizierten Aufbereitern vorbei und landeten weitgehend unvorbehandelt in der Rostfeuerung.

Der bvse wirbt seit längerem schon dafür, das Spektrum der Abfallbehandlung in einer Nutzungskaskade sinnvoller miteinander zu verknüpfen: „Nach dem Abschöpfen des Recyclingpotenzials müsse die thermische Nutzung vornehmlich in energetisch effizienten Anlagen mit hohen Nettowirkungsgraden erfolgen, wie es beispielsweise in der Zementindustrie der Fall ist“, fordert Einsele. Das Kreislaufwirtschaftsgesetz greift diesen Gedanken jedoch noch nicht auf. Es reiche aber eben nicht, nur über Ressourcenschutz und Energieeffizienz zu reden. Vielmehr müsse auch die energetische Verwertung an das Gebot der Hochwertigkeit geknüpft sein, um ineffiziente Prozesse zu limitieren, ergänzt Andreas Habel, Fachreferent im bvse.

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