Wochenblatt für Papierfabrikation 12/2022

D 11579 D 150. JAHRGANG FACHMAGAZIN FÜR DIE PAPIER- UND ZELLSTOFFINDUSTRIE PAPIERFABRIKATION WOCHENBLATT 12 DEZEMBER 2022 WALZENBEZUG Moosgummi-Walzenbezug der neuesten Generation DIGITALISIERUNG Das Prinzip einfach UNSERE ERFOLGSGESCHICHTE GEHT WEITER Komplette Systemlösungen für die Papierindustrie aus einer Hand www.clouth-group.com FORSCHUNG PTS News Barrierebeschichtungen auf Papier – Chancen und Herausforderungen

RUBRIK Wochenblatt Papierfabrikation 12.2022 2

Dekarbonisierung als Chance Die Unternehmen der Papierindustrie stehen durch die Energiekrise, gestörte Lieferketten, Rohstoffknappheit sowie die Inflation vor großen Herausforderungen. Insbesondere die gestiegenen Energiekosten können gemäß einer neuesten Umfrage des Verbandes DIE PAPIERINDUSTRIE unter ihren Mitgliedern nicht an die Kunden weitergegeben werden. Seit Mai 2022 gebe es in der Branche eine teilweise Drosselung der Produktion, um die Energiekosten abzufedern. Man verzeichne bereits einen Produktionsrückgang von 12,5 Prozent. Alarmierende Fakten und Zahlen für eine energieintensive Industrie. Der Ruf nach sicherer und bezahlbarer Energie wird immer lauter und ist eine wichtige Voraussetzung für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Papierindustrie. Energie – Die Zukunft ist jetzt! Weil man in jeder Krise auch ein Chancendenker sein muss, beschäftigen wir uns im nächsten Digital Talk am 24. Januar von 14 bis 15 Uhr mit diesem Thema. Die Papierindustrie ist bereit für die Transformation hin zu einer klimaneutralen Produktion. Begrüßen Sie Dr. Christopher Grünewald – Papierfabrik Gebr. Grünewald GmbH & Co. KG, Erik Zindel – Vice President für Hydrogen & Decarbonization Strategy von Siemens Energy Global GmbH & Co. KG, sowie Alexander Lück – Leiter Vertrieb der VNG Handel & Vertrieb GmbH. Nehmen Sie teil an diesem spannenden und informativen Austausch zwischen Papierproduzent, Energie-Technologielieferant und Energieversorger. Informationen zu Ihrer kostenfreien Anmeldung finden Sie auf Seite 9 in dieser Ausgabe. Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Wir danken Ihnen für das entgegengebrachte Vertrauen und die angenehme Zusammenarbeit. Genießen Sie die Feiertage in Ruhe und Besinnlichkeit. Wir stehen zu unseremWort und werden auch im 151. Jahrgang dieses Fachmagazins Informationen rund um die Technik und Technologie der Zellstoff- und Papierherstellung sowie die Anforderungen in der Wertschöpfungskette liefern. Der Werkstoff Papier ist nachhaltig, faszinierend und inspirierend! Dr.-Ing. Kerstin Graf Chefredakteurin Wochenblatt Papierfabrikation 12.2022 3 EDITORIAL

Organ des Akademischen Papieringenieur-Vereins e.V. an der DHBW Karlsruhe Organ des Akademischen Papieringenieur-Vereins an der TU Dresden e.V. Mitteilungsblatt des Vereinigten Papierfachverbandes München e.V. Organ des Papierzentrums Gernsbach Mit den Mitteilungen der Papiertechnischen Stiftung (PTS) München, Heidenau Organ der Vereinigung Gernsbacher Papiermacher e.V. Organ des Akademischen Papieringenieur-Vereins e.V. an der TU Darmstadt Das Papiermacherwappen Die sogenannten „Papierer“ wurden in alter Zeit zusammen mit den Buchdruckern, Buchbindern und Glasern der Gilde der Maler zugeordnet und führten deshalb aucwh das Zeichen dieser Gilde: die Schildchen und den Ochsenkopf. Der geflügelte Ochse war der ständige Begleiter des Evangelisten Lukas, des Schutzheiligen der Maler. Er verdankt diese Ehre einer Verwechslung mit dem Mönch und Maler „il Santo Luca“. Eines der ersten Papierwasserzeichen, wie wir sie auch in Gutenbergs Bibeldrucken vorfinden, ist der Ochsenkopf. Organ des Akademischen PapieringenieurVereins e. V. an der TU Darmstadt Organ des Akademischen PapieringenieurVereins an der TU Dresden e. V. Organ des Akademischen PapieringenieurVereins e. V. an der DHBW Karlsruhe Mitteilungsblatt des Vereinigten Papierfachverbandes München e. V. Organ des Papierzenrtums Gernsbach Organ des Akademischen Papi ingenieur-Vereins e.V. an de DHBW Karlsruhe Organ des Akademischen Papieringenieur-Vereins an der TU Dresden e.V. Mitt ilungsblatt des Vereinigten P pierfachverbandes München e.V. Organ des Papierzentrums Gernsbach Mit d Mitteilungen der Papier ech ischen Stiftung (PTS) Mü chen, Heidenau Organ der Vereinigung Gernsbacher Papiermacher e.V. Organ des Akademischen Papi ringenieur-Vereins e.V. an der TU Darmstadt Organ des Akademischen Pap eringeni ur-V reins e.V. an der DHBW Karlsruhe Organ des Akademische Papiering nieur-Ve eins an der TU D esden e.V. Mitteilungsblatt des Vereinigten Papi rfachverbandes Münch e.V. Organ des Papierzentrums Gernsbach Mit n Mitteilungen der Pap ertechnischen Stiftung (PTS) München, Heid nau Organ der Vereinigung Gernsbache Papiermacher e.V. Organ des Akademische Papieringeni ur-V reins e.V. n der TU Darmstadt Organ des Akademischen ier genieur-V eins e.V. an der DHBW Karlsruhe Organ A i Papi ring nieur-V reins an der TU Dresde e.V. Mitteilung blatt des Vereinigt n Papierf chverba des München e.V. Orga des Papi rzen ums Gernsbach Mit den Mitteilung n der Papiert ch is n Stiftung (PTS) München, Heid nau Ver Organ A i Papi ringe ieur-Ver ins e.V. an d r TU Darmsta t Bild: BGH 14 Die BGH-Consulting GmbH mit Sitz in Starnberg ist eine Unternehmens- und Personalberatung, die seit fast 25 Jahren europaweit tätig ist. Neu ist der Geschäftszweig BGH-Operations, der auf Krisenberatung und Prozesssteuerungen spezialisiert ist. 16 Aufgrund seiner physikalischen Materialeigenschaften bietet Moosgummi – oder genauer: Zellkautschuk – für die Funktion von Walzenbezügen zahlreiche Vorteile in den verschiedensten Anwendungen. Bild: SchäferRolls TITELBILD Seit 1874 steht der Name Clouth für Wer te wie Qualität, Zuverlässigkeit, Lösungs-Orientierung und Innovationskraf t. Sie sind die Wurzeln des Unternehmens und seine Zukunf t. Deshalb sind Clouth-Produkte weltweit an jeder drit ten Papiermaschine im Einsatz. Heute umfasst die Clouth Group mehrere Gesellschaf ten mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Doch alle haben ein gemeinsames Ziel: Immer das Beste für den Kunden zu geben. Mit Produkten „Made in Germany“. Wochenblatt Papierfabrikation 12.2022 4 INHALT

PAPIERVERARBEITUNG 21 Die Versandverpackung von übermorgen Futuristisches Konzept für intelligente Verpackungen mit selbstheilender Oberfläche UNTERNEHMEN 24 30. Jubiläum und Generationenwechsel Progroup feiert zwei Meilensteine VEREINSTREFFEN 26 Pressenarbeit für Trockengehalte >70 % – Roadmap 2050 umsetzen Herbsttagung 2021 der Regionalgruppe Süd von ZELLCHEMING und VPM AUSBILDUNG 30 Viertägige Rundreise 2022 durch Ostdeutschland Jahresexkursion der Professur für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik mit der Arbeitsgruppe Papiertechnik des Institutes für Naturstofftechnik der Technischen Universität Dresden 18 TWE, Hersteller hochwertiger Vliesstoffe, realisierte mit der marktführenden IT-Lösung für Instandhaltung und Betriebsführung den Übergang von der korrektiv-ausfallorientierten hin zur vorbeugenden Wartung. 6 BRANCHE BESPANNUNG 10 N achhaltige Monofilamente für Papiermaschinenbespannungen Umfassendes Portfolio auf Ressourcenschutz ausgerichtet BERATUNG 14 Krisenberatung für die Papierindustrie Insolvenzabwicklung erfordert komplexes Projektmanagement WALZENBEZUG 16 Moosgummi-Walzenbezug der neuesten Generation SchäferRolls Lösung 1Z14 DIGITALISIERUNG 18 Das Prinzip einfach Instandhaltung mit Betriebsführungssystem GS-Service und Mobillösung GS-Web Bild: Greengate 36 EINKAUFSFÜHRER MARKTPLATZ 37 IMPRESSUM / SERVICE 38 VERANSTALTUNGEN 39 FORSCHUNG PTS News Barrierebeschichtungen auf Papier – Chancen und Herausforderungen Wochenblatt Papierfabrikation 12.2022 5 INHALT

Ambitionier tes Bauvorhaben bei PKV in der Umsetzung Modernes Arbeitsumfeld sichert Effizienzsteigerung der Produktion S. 6 PKV Investition in die Produktion von nassfestem Etikettenpapier S. 6 Sappi Den Nachwuchs mit attraktiven Ausbildungsangeboten fest im Blick S. 7 Mercer Rosenthal Personalleiterin von Mercer Rosenthal M. Sämisch (oben links) sowie zahlreiche Mitarbeiter, Ausbilder und Auszubildende begrüßten die Besucher zur 3. Nacht der Ausbildung und brachten diesen die einzelnen Berufsbilder im Rahmen von Führungen näher. Auf der rechten Seite gezeigt: ANDRITZ-DeFlaker für optimale Zerfaserung Bild: Mercer Bild: PKV Bild: ANDRITZ Wochenblatt Papierfabrikation 12.2022 6 BRANCHE

Papier- u. Kartonfabrik Varel Hallenneubau bei laufender Produktion Gesteigerte Anlagenverfügbarkeit, mehr Planungssicherheit und eine modernisierte Arbeitsumgebung: Für alle diese Ziele brauchte die Kartonproduktion der PKV eine neue Halle. Die Herausforderung: Diesen Ersatz an Ort und Stelle zu bauen, ohne die Produktion lahmzulegen. Jetzt ist das Projekt erfolgreich abgeschlossen. Die neue Halle ermöglicht mit einem neuen Hallenkran verbesserte Arbeitsabläufe bei der Altpapierauflösung, eine neue Ableerbütte sorgt für Zwischenspeicher-Kapazität auf dem Weg zu den Kartonmaschinen, und gleichzeitig haben die Anlagen in der Stoffaufbereitung ein modernes Prozessleitsystem zur verbesserten Steuerung bekommen. Alles im laufenden Betrieb, inklusive neuer Pfahlgründung im Herbst 2020 und Bau der neuen Halle in und über dem Bestandsgebäude. Dann folgte der Abriss der alten Halle im Laufe des Jahres 2021 und schließlich in diesem Jahr unter anderem die Inbetriebnahme der neuen Ableerbütte und verschiedener weiterer Anlagen. „Mit erheblich gesteigerter Prozessstabilität ist es heute unter verbesserten Bedingungen für die Anlagenführer möglich, die Kartonmaschinen so kontinuierlich mit Faserstoff in gewünschter Qualität zu versorgen, wie wir uns das vorstellen“, fasst der Leiter der Kartonproduktion, Kaj-Ole Wichmann, das Ergebnis des jetzt erfolgreich abgeschlossenen Projektes zusammen. www.pkvarel.de Der internationale Technologiekonzern ANDRITZ hat von Sappi Austria Produktions GmbH & Co KG den Auftrag zur Lieferung von Schlüsselkomponenten für ein neues Ausschussaufbereitungssystem für die Anlage in Gratkorn, Österreich, erhalten. Die Inbetriebnahme ist für das dritte Quartal 2023 geplant. Die neue Ausschussaufbereitung wird Teil der Produktionslinie PM9 sein. Diese wird zukünftig hochwertiges, nassfestes Papier wie zum Beispiel Etikettenpapier erzeugen. ANDRITZ wird die Hochkonsistenz-Auflösung, die Schwerteil-Reinigung und die Entstippung liefern, um die spezielle Ausschusssorte zu verarbeiten. Im Vorfeld wurden spezifische Versuche zur Auflösung und Entstippung von nassfestem Papier in der ANDRITZ-Stoffaufbereitungspilotanlage in Graz, Österreich, durchgeführt. Die Versuche wurden mit vergleichbarem Rohmaterial von Sappi durchgeführt und bestätigten im Vorhinein die von Sappi geforderten Faserstoffeigenschaften und Betriebseigenschaften. Flavio Froehli, Vice President Marketing & Sales bei Sappi Europe: „Wir freuen uns sehr, dass wir in unseremWerk in Gratkorn künftig auch nassfestes Etikettenpapier herstellen können. Diese Investition unterstreicht unsere Strategie, Sappi als führendes Unternehmen im Etikettenbereich zu etablieren und das Angebot an wertschöpfenden Produkten in unserem gesamten Unternehmen zu erweitern.” Sappi Austria gehört zum Sappi-Konzern, einem weltweit führenden Anbieter von nachhaltigen Holzfaserprodukten und -lösungen in den Bereichen Chemiezellstoff, Druckpapiere (gestrichene Feinpapiere), Verpackungs- und Spezialpapiere, Casting- und Release-Papiere, Biomaterialien und Bioenergie. Das Werk Gratkorn erzeugt jährlich 950.000 Tonnen hochwertiges, doppelt- und dreifach-gestrichenes Papier, das weltweit für Publikationen in Premium-Qualität verwendet wird, sowie einseitig-gestrichenes Etikettenpapier. Das Werk produziert zudem 250.000 Tonnen vollständig chlorfreien, gebleichten (TCF) Zellstoff für eigene Verwendung; die Formatausrüstung hat eine Kapazität von 875.000 Tonnen jährlich. www.andritz.com ANDRITZ Neues Ausschussaufbereitungssystem für Sappi, Gratkorn Wochenblatt Papierfabrikation 12.2022 7 BRANCHE Formatschneiden / Rollenschneiden / Papierservice Verpackungspapiere / Grafische Papiere / Spezialpapiere / Verbundstoffe PAPIER KOMMT IN FORM Papierverarbeitung Golzern GmbH . info@pv-golzern.de . +49 34385 5060-0 www.pv-golzern.de

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause führte das Zellstoffwerk in Rosenthal am Rennsteig zum dritten Mal eine “Nacht der Ausbildung” durch. Am 04.11.2022 hatten interessierte Schülerinnen und Schüler von 16 bis 21 Uhr die Möglichkeit, sich über die Ausbildungsangebote des Unternehmens zu informieren, Gespräche zu führen, Fragen zu stellen und Kontakte zu knüpfen. Hierzu standen die Personalleiterin Frau Manuela Sämisch sowie Mitarbeiter, Ausbilder und Auszubildende der verschiedenen Abteilungen am zentralen Informationspunkt, dem Museum “Rennsteig und Mee(h)r” in Rosenthal am Rennsteig, zur Verfügung. Bereits im Vorfeld konnten sich die Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern zu Führungen durch die einzelnen Ausbildungsabteilungen anmelden. Dieses Angebot nahmen viele Interessierte, vor allem Acht-, Neunt- und Zehntklässler an, sodass insgesamt etwa 60 Besucher durch das Unternehmen geführt wurden. Aktuell beschäftigt Mercer Rosenthal 20 Auszubildende. Für das kommende Schuljahr möchte das Unternehmen neue Auszubildende für folgende Berufe (m/w/d/x) gewinnen: Mechatroniker, Konstruktionsmechaniker, Elektroniker für Betriebstechnik, Papiertechnologen, Chemielaboranten Bewerbungen können bis zum 31.03.2023 per Post an Mercer Rosenthal GmbH, Personalabteilung, Hauptstraße 16, 07366 Rosenthal am Rennsteig oder per EMail an bewerbung.blankenstein@mercerint.com gesendet werden. Mercer Rosenthal produziert Kraftzellstoff, Rohstoff für die Papier- und Tissue-Produktion. Die jährliche Produktionskapazität beträgt 360.000 Tonnen. Die meisten Kunden kommen aus Deutschland, und mehr als 85 Prozent des Zellstoffs von Mercer Rosenthal werden mit der Bahn transportiert. Außerdem betreibt Mercer Rosenthal das größte Biomassekraftwerk Thüringens mit einer thermischen Leistung von 413 Megawatt und einer elektrischen Leistung von 57 Megawatt. Ein weiteres wichtiges biobasiertes Nebenprodukt der Zellstoffproduktion von Mercer Rosenthal ist Tallöl. www.mercerint.com Auf Nachwuchssuche 3. Nacht der Ausbildung bei Mercer Voith Umwidmung der PM 11 von Laakirchen Papier Der österreichische Papierhersteller Laakirchen Papier AG hat den Full-Line-Anbieter Voith mit dem umfassenden Umbau der PM 11 am Standort Laakirchen beauftragt. Das zur Heinzel Group gehörende Unternehmen stellt damit die Anlage von der Produktion grafischer Papiere auf Wellpappenrohpapiere um. Der geplante Start-up der umgebauten Produktionslinie ist im zweiten Quartal 2024. Die Produktionsmenge wird damit von 350.000 Tonnen SC-Papier auf 500.000 Tonnen Wellpappenrohpapier pro Jahr erhöht. Dem Auftrag ging ein Vorprojekt zusammen mit Voith voraus, das dem Kunden den wirtschaftlich sinnvollsten Umbau der PM 11 aufzeigte. „Mit dieser Investition sichern wir unsere zukünftige Wettbewerbsfähigkeit“, so Dr. Thomas Welt, CEO von Laakirchen Papier AG. „Voith hat uns in allen Punkten überzeugt. Mit den hocheffizienten und nachhaltigen Voith-Lösungen können wir auch niedrige Flächengewichte von 70 Gramm mit hohen Geschwindigkeiten produzieren. Ein weiterer Meilenstein für unsere langjährige und sehr vertrauensvolle Partnerschaft zwischen Laakirchen und Voith.“ Technologisch führende Lösungen für die effizienteste Papierherstellung Voith liefert ein hocheffizientes und maßgeschneidertes Gesamtpaket an Laakirchen Papier AG. Um auch bei niedrigen Flächengewichten mit hohen Geschwindigkeiten produzieren zu können, wurde ein kundenspezifisches Stabilisierungs- und Trocknungskonzept entwickelt. Zusätzlich hat der Kunde ein sehr umfangreiches Engineering-Paket bestellt und vertraut damit auf das tiefgreifende Know-how der VoithExperten. Für eine zukünftig wirtschaftliche und nachhaltige Produktion von Wellenstoff und Testliner baut Voith die Papiermaschine und zwei VariTop Winder um. Gleichzeitig werden zahlreiche Komponenten versetzt und die Bahnführung an die neuen Anforderungen angepasst. Ein besonderer Fokus wird auf die Optimierung der Tandem NipcoFlex Presse gelegt. Um sicherzustellen, dass die Bahn stabil und ohne Abrisse läuft, passen die Expertinnen und Experten auch den Übergang von der Presse zur Trockenpartie an. Das Technologieunternehmen liefert daneben einen neuen SpeedSizer zum Leimen und eine neue energieeffiziente Nachtrockenpartie. Die notwendigen Änderungen der Steuerung und Regelung inklusive Programmierung erfolgt durch die Installation der effizienten Automatisierungssysteme von Voith. www.voith.com + Informationen Erfahren Sie mehr aus der Branche, immer aktuell. www.fibers-in-process.de Wochenblatt Papierfabrikation 12.2022 8 BRANCHE

Wochenblatt Papierfabrikation 12.2022 9 Papier im Visier 24. Januar 2023, 14.00 – 15.00 Uhr Jetzt kostenfrei anmelden ! Energie – Die Zukunft ist jetzt ! Partner

Papiermaschinenbespannungen (engl. Paper Machine Clothing, kurz PMC) sind Prozessgewebe aus Kunststoff die im Papierherstellungsprozess eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um maßgeschneiderte Gewebe, die für die Formierung, Entwässerung und den Transport des Papierblattes entlang der Papiermaschine benötigt werden. PMC sind Verbrauchsartikel, die die Effizienz der Papierherstellung und die Qualität des Papiers bei jedem Prozessschritt (Forming, Press, Drying) stark beeinflussen. Autoren: Dr. Pascal Heckenbenner, Head of R&D / Technical Service. Dr. Benedikt Neugirg, Manager R&D & Techn. Service. Dr. Monika Kostrzewa, Manager R&D & Techn. Service. Dipl.-Ing. Andreas Fischer, CTO Perlon®-Gruppe. Als führender Hersteller von Monofilamenten für die Produktion solcher Papermaschinenbespannungen ist Perlon® sich seiner ökologischen Verantwortung bewusst und verfolgt eine nachhaltige Strategie, um den Einfluss dieser Produkte in seinem gesamten Produktlebenszyklus auf die Natur zu minimieren. Wir verstehen Nachhaltigkeit im Sinne eines langfristig angelegten und verantwortungsbewussten Umganges mit den Umweltressourcen (Rohstoffe, Additive, Energie, Wasser). Konkret bedeutet das: Energie einsparende Technologien Die Produktion von Papier ist sehr energieintensiv: In der Formier-Sektion beispielweise enthält das Papierblatt noch sehr viel Wasser und ist entsprechend schwer. Hier wird sehr viel Strom verbraucht, um das Papierblatt zusammen mit dem Formiergewebe bei den hohen Produktionsgeschwindigkeiten zu transportieren. Um die Entwässerung des Papierblattes zu beschleunigen, werden Vakuum-Absaugungen unterhalb des Formiergewebes eingesetzt. Dadurch wird zusätzlich Reibung auf den statischen Elementen der Papiermaschine erzeugt und somit die Lastaufnahme der Antriebsmotoren weiter erhöht. Die Produkte EnerSave® und PearlTech® sorgen so für eine bis zu 10%ige Reduktion des Energieverbrauches der Antriebsmotoren von ForNachhaltige Monofilamente für Papiermaschinenbespannungen Umfassendes Portfolio auf Ressourcenschutz ausgerichtet Wochenblatt Papierfabrikation 12.2022 10 BESPANNUNG

brauch reduzieren, so führt das zu einer direkten Einsparung von Rohstoffen, Energie und Transport (und damit CO2). Deswegen helfen Monofilamente mit erhöhter Lebensdauer und höherer Leistung unseren Kunden ihre Ziele hinsichtlich Nachhaltigkeit zu erreichen. Dazu gehören unsere Monofilamente mit ausgezeichneter Schlagzähigkeit und Abriebbeständigkeit (DuraFil®, PearlTech®) sowie unser Portfolio an Monofilamenten mit ausgezeichneten Abreinigungseigenschaften (EasyKleen®, PearlTech®), die eine konstante Entwässerung von Formiergeweben und Trockensieben über die gesamte Lebensdauer gewährleisten. Beispielhaft innerhalb dieser Familie ist die PearlTech® Produktlinie zu nennen, eine umweltschonende, sichere und hocheffiziente Alternative zu fluorhaltigen Monofilamenten. Im Vergleich zu fluorhaltigen Monofilamenten zeigt PearlTech® eine bessere Abriebbeständigkeit und ist deutlich widerstandsfähiger gegenüber Fibrillation. Zusätzlich vermeidet es die negativen Umweltauswirkungen von fluorhaltigen Polymeren. Es ist gelungen die mechanischen Eigenschaften und vor allem die Schlagzähigkeit und die Abriebbeständigkeit von PET und PPS Monofilamenten durch Anpassungen im Extrusionsprozess zu verbessern. Daraus hat sich das „Soft“ Portfolio ergeben. Die Umstellung auf „Soft“ Monofilamente wirkte sich in anspruchsvollen Anwendungen positiv auf die Lebensdauer von Trockensieben aus. Abb. 1 – Abriebbeständigkeit von Formiersieben aus EnerSave®Monofilamenten Abb. 2- Reduktion der Lastaufnahme von Formiersieben mit EnerSave® Monofilamente miergeweben und Trockensieben (Abb. 1). Diese Produkte werden von vielen Kunden bereits eingesetzt und ersetzen konventionelle Monofilamente aus Polyester und/oder Polyamid. Durch ihre spezielle Zusammensetzung besitzen die Perlon® PMC Monofilamente EnerSave® und PearlTech® darüber hinaus eine sehr gute Abriebbeständigkeit und entsprechend ein hohes Lebensdauerpotenzial. Das zeigt sich z.B. im geringeren Gewichtverlust von Geweben aus EnerSave® im Vergleich zu Geweben auf Basis von PET und PET/Polyamid Kombinationen (Abb. 2). Die Lastaufnahme der Antriebsmotore ist stark vom Gewicht des Transportgewebes und des zu transportierenden Papierblattes abhängig. Deswegen arbeiten wir bei Perlon® an der Entwicklung von leichten Monofilamenten für Formiergewebe und Trockensiebe. Im Rahmen des Projektes 4K wurden leichte Hochleistungsmonofilamente entwickelt die bereits vielversprechende Ergebnisse auf unterschiedlichen Papiermaschinen geliefert haben. Ressourcen schonende Produkte Als Verbrauchsartikel in der Papierherstellung ist der Bedarf an PMC pro Tonne produziertes Papier eine relevante Kennzahl für den spezifischen Ressourceneinsatz. Kann man diesen VerEnerSave Sieb-Reibarbeit im kJ –11% PA / PET PET EnerSave Siebgewichtverlust (relativ) in % –73% PA / PET PET Wochenblatt Papierfabrikation 12.2022 11 BESPANNUNG

Design to recycle: Ein-Polymer Lösungen statt hybride Gewebe Um alle Anforderungen an die PMC zu erfüllen, werden oft unterschiedliche Materialen in einem Sieb kombiniert. Bekannte Kombinationen sind z. B. PET für die Dimensionstabilität und Hydrophobie mit Polyamiden für höhere Abriebbeständigkeit oder die Verstärkung der Hydrolysebeständigkeit von PET Sieben durch Einweben von PPS Monofilamenten. Die Kombination von verschiedenen Polymeren ist eine große Herausforderung für das Recyceln von Sieben. Durch eine Vielfalt an technischen Lösungen bietet Perlon® eine Reihe an single Komponent Lösungen, die nicht nur einfacher zu recyceln sind, sondern auch oft gleichmäßigere Sieb-Topographien ermöglichen und dadurch konsistente Leistung über die gesamte Lebensdauer gewährleisten (Abb. 3). Die Hochleistungs-Monofilamente wie PPS und Projekt 4K sind nachhaltige Alternativen, indem sie es erlauben, auf Additive und Stabilisatoren zu verzichten. Additiv freie Monofilamente sind nicht nur Ressourcen schonend, sie sind auch einfacher zu recyceln. Funktionelle Monofilamente Spezifische funktionelle Monofilamente wie unsere Biko-fusible bieten nachhaltige Lösungen, um Beschichtungen oder Klebstoffe zu ersetzen. Darüber hinaus haben wir spezielle Monofilamente, die durch Ultraschall aufschmelzbar sind und dadurch erlauben, auf die Nutzung von PUR basiertem Klebstoff als Randverstärkung der Siebe zu verzichten. Perlon® GreenLine: Nachhaltige Monofilamente durch Einsatz nachhaltiger Rohstoffe und Technologien Unter dem GreenLine Logo bieten wir nachhaltige „grüne“ Alternativen zu unseren konventionellen Monofilamenten. Dies beinhaltet den Einsatz zirkulärer Rohmaterialien die als GreenLineR (Rezyklat) und GreenLineSL (Sustainable Line) gekennzeichnet werden. GreenLineR kennzeichnet Monofilamente, die aus thermo-mechanischem Recycling von Produktionsabfällen hergestellt werden. Perlon® verfügt über eine eigene Rezyklierungsanlage – Recytec. Es werden aktuell folgende Polymere recycelt: PA6, PA6.6, PA6.10, PA6.12, PP, PPS, PET, PBT. Darüber hinaus gibt es aktive Partnerschaften mit Kunden, um deren Produktionsabfälle wieder nachhaltig nutzbar zu machen. GreenLineSL bezieht sich auf Monofilamente aus zirkulären Rohstoffen, die durch chemisches Recycling von Abfällen gewonnen werden. In diesem Prozess werden Abfälle wie z.B. Industrieabfälle der Kunststoffverarbeitung, aber auch End-User-Abfälle wie PET Flaschen oder Verpackungsabfälle aus Mischkunststoffen und gebrauchte Autoreifen depolymerisiert und die dadurch entstandenen Monomere und/oder Zwischenprodukte werden dann wieder zu Kunststoffen polymerisiert. Da für die Polymerisation nur gereinigte Monomere eingesetzt werden, können identische Rohstoffeigenschaften wie bei Virgin-Material erzielt werden. Dies ist natürlich ein großer Vorteil für anspruchsvolle Anwendungen wie PMC – im Gegensatz zu thermo-mechanischem Recycling, bei dem in jedem Recycling Zyklus das Polymer geringfügig abgebaut wird. Chemisches Recycling bietet zwar hochwertige Produkte ist aber auch wesentlich aufwändiger in der Herstellung. GreenLineLC bezeichnet Monofilamente mit low carbon footprint, die entweder nachhaltige Komponenten beinhalten oder mit grüner Energie produziert werden. Perlon errechnet den Carbon Footprint (CFP) gemäß ISO14067 und kann ihn für seine Kunden als Nachweis eines Green-Purchasing Produkt-bezogen zur Verfügung stellen. GreenLineBB und und GreenLineBD stehen für Monofilamente aus Bio-based und Bio-degradable Rohstoffen. Abb.3- Topographie von Single Monofilament versus Monofilamente Kombination Wochenblatt Papierfabrikation 12.2022 12 BESPANNUNG

Kundennahe Rohstoffbeschaffung und Produktion, um CO2 Footprint zu reduzieren Perlon® ist global organisiert und auf drei Kontinenten (Asien, Europa und Amerika) mit Produktionsstätten vertreten. Dadurch kann durch lokale Rohstoffversorgung und kurze Transportwege eine deutliche Reduktion des CO2 Footprint gewährleisten werden. Emissionsziel CO2 Reduktion Polymer-Rohstoffe, Transport und technische Leistungsfähigkeit sind für PMC die gewichtigsten Stellschrauben für den CO2-Footprint. Wie oben beschrieben bietet Perlon® hierfür bereits sofort verfügbare Lösungen an. Perlon® hat sich zusätzlich zum Ziel gesetzt die spezifischen CO2 Emissionen in seinen Produkten (GHG scope 1-3) ab Werk bis 2030 um 15 % gegenüber der Ausgangsbasis 2020 zu reduzieren. Ein multifunktionelles Arbeitsteam arbeitet kontinuierlich daran, das strategische Ziel zu verfolgen. Dadurch ist es uns gelungen schon im ersten Halbjahr 2022 eine Reduktion von 8,4 % im Vergleich zu 2020 zu erreichen. Die erfolgreiche Umsetzung der Nachhaltigkeits-­ Strategie gelingt nur durch eine intensive Kooperation mit Rohstoffproduzenten und durch das starke Commitment unserer PMC Kunden diese Produkte erfolgreich im Markt einzuführen (Tab. 1). Diese Bemühungen von Perlon® ein umweltschonendes und sozial verantwortliches Geschäft zu etablieren wurde durch ein ECOVADIS Silber Rating Zertifikat honoriert. www.perlon.com Tab. 1- Vielfalt an nachhaltigen Lösungen für PMC (Tabelle unten) Anwendung Energie- einsparend Ressourcen schonend GreenLine Design for recycling Forming EnerSave, 4K Durafil, 4K PA6 GreenLineSL/ LC EnerSave, 4K Press 4K PA6 GreenLineSL/ LC; PA6.10 und PA6 GreenLineBB; PA6.10 GreenLineR 4K Dryer PearlTech, 4K EasyKleen, Durafil, PearlTech, 4K, PPS soft, PET soft PPS GreenLineR 4K, PPS soft Wochenblatt Papierfabrikation 12.2022 13 BESPANNUNG CLEVER: JETZT AUF NICASAL® WECHSELN NICASAL® PAC ALLES GEKLÄRT. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, Ihr Kreislaufwasser von PAC auf unser nahezu chloridfreies Premium-Produkt NICASAL® umzustellen. Warum? Die Preisdifferenz zu konventionellen Produkten schmilzt derzeit, NICASAL® ist lieferbar, und es bietet enorme Möglichkeiten der Kosten-Reduktion. Jetzt beraten lassen: Olaf.Sons@feralco.com Tel.: +49 172 - 61 93 964 LIEFERBAR

Der Papierhersteller Zanders Paper in Bergisch Gladbach wurde bereits im letzten Jahr eines der ersten prominenten Opfer der Klimapolitik. Obwohl das werkseigene und zuletzt mit Erdgas betriebene Kraftwerk mehrfach modernisiert und auf den aktuellen Stand der Technik gebracht wurde, waren die geforderten Abgaben für CO2-Zertifikate in Höhe von 2,4 Mio. Euro erdrückend. Krisenberatung für die Papierindustrie Insolvenzabwicklung erfordert komplexes Projektmanagement Hinzu kam, dass die bisherigen Sanierungskonzepte mit dem Ziel, das Unternehmen zu verschlanken, dazu geführt haben, dass die zugrundeliegende Werksinfrastruktur und die Produktionsprozesse nicht mehr mit dem Geschäftsvolumen korrelierten. Das Sanierungskonzept der Beratungsspezialisten BGH-Consulting, die ineffizienten Produktionsprozesse zu entflechten und die Breite des Produktportfolios zu reduzieren, kam zwar zu spät, aber Insolvenzverwalter und Gläubigern wurde schnell klar, dass die Abwicklung dieses 37 ha-Industrieunternehmens ohne externe Spezialkenntnisse unmöglich zu bewältigen wären. Verkauf des Umlaufvermögens nahezu vollständig möglich Das Beraterteam der BGH-Consulting um Andreas Bauer und Christoph Lessig fand auf dem Werksgelände rund 4.500 Tonnen produktionsfertige Format- und Rollenware sowie Ausschussballen vor. War deren Veräußerung der erste, triviale Schritt, wurde es jedoch umso komplexer, rund 1.350 Tonnen Bilder: BGH Vorbereitung der Chemikalien für den Verkauf in einem Sekundärmarkt Wochenblatt Papierfabrikation 12.2022 14 BERATUNG

Chemikalien, Pigmente und Füllstoffe zu verwerten. Unter hohem Zeitdruck mussten Transportbehältnisse beschafft und Logistikpartner gefunden werden. Um Flüssigkeiten und Pulver abzupumpen und abzusaugen, wurden technische Sonderlösungen gebaut. Das BGH-Team konnte kleinere Teile des Lagerbestands an Lieferanten zurückverkaufen. Für das Gros wurden verschiedenste Abnehmer auf dem Sekundärmarkt gefunden. Die übrigen 5 Prozent der Chemikalien wurden in enger Abstimmung mit den Aufsichtsbehörden fachgerecht abtransportiert und entsorgt. Mit dieser Strategie konnte ein sechsstelliger Reinerlös erzielt werden. Hohe gesetzliche Auflagen beim Rückbau des Maschinenparks Der Zanders-Maschinenpark in Bergisch Gladbach, bestehend aus 15 großdimensionierten Anlagen, musste im nächsten Projektabschnitt veräußert werden. Die Papiermaschine 3 von Zanders hatte eine Länge von 150 Metern und erstreckte sich über drei Stockwerke. Die größere Herausforderung beim Rückbau der Anlagen aber war, die in jahrzehntelang genutzten Papiermaschinen unübersichtlich versteckten trockenen und flüssigen Chemikalienreste zu identifizieren und herauszuwaschen. Filter, Siebe, Behältnisse und insbesondere das komplexe System aus Zu- und Ableitungen waren zu reinigen, trockenzulegen und transportfähig zu machen. Der Gesetzgeber verlangt außerdem Vorkehrungen zur Sicherung und Kennzeichnung der Teile. Anlagen, in denen wassergefährdende Stoffe zum Einsatz kommen (AWSV-Anlagen) benötigen eine neu zu beantragende und gutachterlich begleitete amtliche Rückbaufreigabe. Um die Reinigungsteams zu steuern, die Bestandteile der Papiermaschinen zu dokumentieren und sektionsweise zu zerlegen, wurde eine spezielle Software eingesetzt. Sämtliche Einzelschritte des Rückbaus wurden in enger Abstimmung mit den Umweltämtern der Bezirks- und Kreisbehörden umgesetzt. Eine Aufgabe dieser Komplexität erfordert von allen Beteiligten ein hohes Maß an Flexibilität und Improvisation. Nennenswert veränderte Marktbedingungen erfordern eine schnelle und zielgerichtete Umsetzung trotz hoher Komplexität und vielschichtiger Interessengruppen. Hierfür hat die BGHOperations Konzepte und Tools zur effektiven Umsetzung entwickelt. Neben der klassischen Personalberatung ein wichtiger Baustein für kontinuierliches und nachhaltiges Wachstum. Über BGH-Consulting Die BGH-Consulting GmbH mit Sitz in Starnberg ist eine Unternehmens- und Personalberatung, die seit fast 25 Jahren europaweit tätig ist. Ihren ursprünglichen Schwerpunkt in der Papierindustrie hat sie auf die angrenzenden Bereiche Kunststoff, Maschinenbau, Prozesschemie sowie Druck und Verpackung erweitert. Die BGH-Consulting ist der führende Personaldienstleister, entwickelt Markt- und Wettbewerbsanalysen und übernimmt Aufgaben im Interim Management. Verstärkte Anfragen aus den Branchen führten zur Gründung des Geschäftszweiges BGH-Operations. Diese Unit ist auf Krisenberatung und Prozesssteuerungen spezialisiert. Das Team um die Partner Andreas Bauer und Christoph Lessig verfügt über profunde Kenntnisse in der Steuerung von Großprojekten, insbesondere in der Prozessindustrie. www.bgh-consulting.de Berater team der BGH-Consulting Wochenblatt Papierfabrikation 12.2022 15 BERATUNG

1Z14 Druckwalzenbezug 1Z14 Druckwalzenbezug nach 15 Monaten im Betrieb KOMPAKT! → Funktionsschicht – 1Z14 Moosgummi-Werkstoff → Bindeschicht – faserverstärkter Verbundwerkstoff → Walzenkern Aufgrund seiner physikalischen Materialeigenschaften bietet Moosgummi – oder genauer: Zellkautschuk – für die Funktion von Walzenbezügen zahlreiche Vorteile in den verschiedensten Anwendungen. Dank seiner speziellen Zellstruktur verfügt Moosgummi neben seinem geringen Gewicht über besondere Kompressions- und Rückstelleigenschaften, die ihn für einen Einsatz in anspruchsvollen Walzenpositionen mit hohen Anforderungen an flexible Formanpassung sowie eine hervorragende Stoß- und Vibrationsdämpfung prädestinieren. Darüber hinaus eignen sich Walzenbezüge aus Moosgummiwerkstoffen besonders für Applikationen, in denen breite, gleichmäßige Nipverhältnisse und der Ausgleich von Profilschwankungen gefordert sind. Autor: Ing. Federico Barsanti Die Kernbindung erfolgt nicht direkt auf den Walzenkern, sondern mittels Hybriflex Mehrschichttechnologie, d. h. unterstützt durch das innovative Kernbindungssystem C.protect auf Basis spezieller faserverstärkter Verbundmaterialien. Das Ergebnis überzeugt: ein weicher Walzenbezug (Härte 30 Shore A), antistatisch, mit ausgezeichneten Elastizitäts- und Rückstelleigenschaften sowie hoher thermischer (bis zu 130° C) und mechanischer Beständigkeit. 1Z14 als Druckwalzenbezug einer Doppeltragwalzen-­ Rollenschneidmaschine Im Herbst 2020 zog eine namhafte italienische Papierfabrik die Spezialisten von SchäferRolls hinzu, um die langjährigen Probleme mit Beschädigungen an den bisher in ihrer RollenSchäferRolls, seit vielen Jahren führend in der Herstellung von High-Tech-Walzenbezügen aus Moosgummiwerkstoffen, hat jüngst die neueste Walzenbezugslösung 1Z14 vorgestellt, ein innovativer Moosgummibezug, der die bewährten Werkstoffeigenschaften von Moosgummi wie Kompressibilität und Rückstellung ergänzt um ausgezeichnete mechanisch-physikalische Leistungsmerkmale. In Kombination mit einer optimierten Kernbindungstechnologie eignet sich 1Z14 für den zuverlässigen Einsatz unter anspruchsvollen Betriebsbedingungen. Aufbau und Zusammensetzung Die für 1Z14 Walzenbezüge von SchäferRolls speziell entwickelte und hergestellte Polymerkombination bildet dank spezieller Katalysatoren während der Polymerisationsreaktion eine sehr feine und homogen geschlossene Zellstruktur. Moosgummi-Walzenbezug der neuesten Generation SchäferRolls Lösung 1Z14 1Z14 Hybriflex Mehrschicht-­ Kernbindungssystem Bilder: SchäferRolls Wochenblatt Papierfabrikation 12.2022 16 WALZENBEZUG

schneidmaschine eingesetzten Druckwalzenbezügen zu lösen. Aufgrund von maschinenbaulichen Problemen erzeugt die Maschine starke Vibrationen, die wiederholt zu Bezugsausbrüchen und Rissen führten, weshalb die Lebensdauer der bisher eingesetzten Druckwalzenbezüge maximal 6 – 12 Monate betrug. Entscheidend für einen optimalen Papierwickelprozess ist ein ruhiger und zuverlässiger Lauf der Druckwalze. Hierfür müssen Druckwalzenbezüge über ihre gesamte Lebensdauer hervorragende Dämpfungseigenschaften, gleichmäßige Nipbedingungen und mechanische Stabilität gewährleisten. Diese Anwendung eignete sich aufgrund der hohen Betriebsanforderungen damit perfekt für einen Stresstest des neuen 1Z14 Moosgummiwalzenbezugs! Erste Installation Im Februar 2021 wurde die erste Druckwalze mit SchäferRolls 1Z14 Bezug in die Rollenschneidmaschine eingebaut. Der Kunde bemerkte sofort eine Reduzierung der Vibrationen und eine hervorragende Rückstellung während des Wickelprozesses. Bis heute, nach mehr als eineinhalb Jahren im Betrieb, zeigt der Walzenbezug keinerlei Beschädigungen. Der Materialverschleiß liegt unter 0,1 mm. Das Ergebnis: eine deutlich höhere Bezugslebensdauer, hervorragende Wickelergebnisse und ein stabiler Wickelprozess. Der neue Moosgummiwalzenbezug 1Z14 von SchäferRolls ist damit die ideale Lösung für Druckwalzenbezüge von Rollenschneidmaschinen und für alle Anwendungen, bei denen eine hervorragende Schwingungs- und Stoßdämpfung, herausragende Kompressibilität und eine hohe mechanische Stabilität gefordert sind. www.schaeferrolls.com RUBRIK Wochenblatt Papierfabrikation 12.2022 17

Schiere Größe – technologische Vielfalt Der TWE Standort Dierdorf ist innerhalb der TWE Group eines der Schlüsselwerke – beim Blick in die Westerwälder Produktionsstätte wird die ganze Komplexität des Herstellungsprozesses offensichtlich. Weil Vliesstoff nicht gleich Vliesstoff ist und je nach Anwendung feuerfest oder verformbar, lichtecht oder leitfähig, dick oder dünn, in breiten oder schmalen Bahnen nachgefragt wird, trifft in Dierdorf schiere Größe auf technologische Vielfalt. Anlagenstraßen von bis zu 100 Metern Länge und vier Metern Breite setzen sich teils zusammen aus Aggregaten mehrerer Anlagenbauer, wobei TWE mit Lieferanten aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien oder den USA zusammenarbeitet. Analoge Anlageneinheiten sind mit digitalen gekoppelt – hier exzellente Maschinenverfügbarkeiten bei gleichzeitig niedrigen Instandhaltungskosten zu realisieren, ist eine echte Herausforderung für die Elektrowerkstatt, die Schlosserei und den Technischen Service bei TWE in Dierdorf. Strategie-Switch mit GS-Service Mario Eisen (48), Leiter elektrische Instandhaltung bei TWE in Dierdorf, darüber hinaus Mitarbeiter der Prozess- und Projektabteilung, erinnert sich an die Zeiten so genannter korrektiver Wartung mit Reparatur nach Ausfall: „Vor der Einführung von GS-Service wurde größtenteils ´auf Bruch´ gefahren. Fixe Wartungstage waren eine Seltenheit.“ Unvorhergesehene Stillstände, nicht planbares Arbeitsaufkommen in der Instandhaltung und die Suche nach Ausweichanlagen sind da nur das eine. Auch die Aspekte Energie- und Materialeffizienz, personen-/abteilungsgebundene Erfassung des Instandhaltungsaufwands und Dokumentation sind erfolgskritische Faktoren moderner Fertigung, denen TWE Dierdorf heute mit dem Einsatz von GS-Service entspricht. „Mit dem Instandhaltungssystem GS-Service“, so Mario Eisen, „werden alle Anlagen erfasst und im Rahmen der Vorsorge entsprechende Wartungs- und Inspektionsintervalle zur Sicherstellung der Funktionsbereitschaft und eines energieeffizienten Betriebes festgelegt und überwacht. Konkret werden über GS-Service ein umfassendes Störmanagement, die geplante Instandhaltung und die Wartung abgewickelt.“ Dokumentiert werden damit auch die Tätigkeiten, ferner hinterlegt sind u. a. Betriebsmittel (u. a. Stapler mit Staplerprüfungen) sowie Daten zur Arbeitssicherheit wie Verbandskataster und ein Beinahe-Unfall-Register. Die differente Nutzung signalisiert die umfassende Funktionalität der Instandhaltungslösung von GreenGate: Als dem ERP nachgeordnetes System integriert GS-Service Planungs-, Dokumentations- und Überwachungsfunktionen und betriebswirtschaftliche Anwendungen zu einem Informations- und Managementsystem. Die objektorientierte Software – als skalierbare Client-/Server-Lösung konzipiert – baut auf einer Standardtechnologie auf und arbeitet unter aktuellen Microsoft-Betriebssystemen. Durch die offene Systemarchitektur lässt sich GS-Service an andere Systeme (GIS, DMS, PLM, CRM, PLS, SPS, ERP) – TWE in Dierdorf nutzt SAP – ankoppeln. Für höhere Performanz hat TWE in Dierdorf zuletzt umgestellt: Datenbank, die Kernanwendung GS-Service und die neue Mobillösung GS-Web liegen ab sofort auf unterschiedlichen Servern. Das Prinzip einfach Instandhaltung mit Betriebsführungssystem GS-Service und Mobillösung GS-Web Gesteigerte Anlagenverfügbarkeit, erhöhte Produktionsleistung und optimierte Produktqualität. Die drei Eckpfeiler gesteigerter Produktivität im Blick, setzt die TWE Dierdorf GmbH & Co. KG seit 2006 auf Instandhaltungsmanagement mit dem Betriebsführungssystem GS-Service der GreenGate AG (Windeck/D – Seengen/CH). TWE, Hersteller hochwertiger Vliesstoffe, realisierte mit der marktführenden IT-Lösung für Instandhaltung und Betriebsführung den Übergang von der korrektiv-ausfallorientierten hin zur vorbeugenden Wartung. Neuen Handlungsspielraum durch Echtzeitinformation und agiles Handling via mobile Endgeräte erschließt TWE mit dem Erlkönig im GreenGate-Portfolio: der mobilen Instandhaltungs-Lösung GS-Web. IT-Instandhaltungssystem GS-Service Wochenblatt Papierfabrikation 12.2022 18 DIGITALISIERUNG

Gewachsen mit den Aufgaben 16 Jahre nach Implementierung hat Mario Eisen als Power User der ersten Stunde das „Prinzip einfach“ als Best Practice im Unternehmen etabliert. Mit GS-Service müssen einfach alle arbeiten können, indem sich die gestellten Aufgaben jedem intuitiv erschließen. Das betrifft sowohl die Art der Durchführung von Instandhaltungstätigkeiten als auch ihre Dokumentation. „Es muss selbsterklärend sein, was einzutragen ist.“ Forciert setzt TWE dabei auf das Medium Fotografie von Mängeln und Störungen. Das macht intern effizienter, weil effektiver – allerdings blickt Mario Eisen beim Faktor Dokumentation über die Werkstore hinaus: „Bei externen Audits können wir mit GS-Service Wartungsprotokolle in Text und Bild lückenlos vorweisen.“ In Zeiten, da nicht nur unabhängige Prüfstellen und Zertifizierer, sondern auch Auftraggeber speziell aus dem Automotive-, Hygienebereich und der Medizintechnik bei Zulieferern strikte Normen vorschreiben, die bis in die Produktion reichen, ein unschätzbarer Vorteil. Mario Eisen unterstreicht: „Wir haben also mit unseren Herausforderungen wachsen können, auch weil wir auf eine valide Dokumentation im GS-System zurückgreifen konnten.“ Elektrowerkstatt, Schlosserei und Technischer Service bei TWE Dierdorf nutzen GS-Service als „große Datenbank, in der Dokumente auch zur Fehleranalyse nachgelesen werden können“, erläutert Mario Eisen, „via GSService werden außerdem die Informationen an andere Schichten weitergegeben.“ GS-Service als Info-Drehscheibe Denn GS-Service bietet verschiedene Standards (Aufgaben, Ereignisse, Bestands-/Budgetabweichungen) zur gezielten Information über den Benachr icht igungsd iens t , der s ich im 3-Schichtbetrieb bei TWE bewährt hat: Ereignisse werden in GS-Service erfasst und pro Schicht ein Ereignisbericht über eine einfache Anwendung in Microsoft Excel erstellt und abgelegt. Die Anwendung erzeugt zudem die notwendigen Einträge für den Benachrichtigungsdienst in der Datenbank. Der Benachrichtigungsdienst verarbeitet die Datenbankeinträge nach Schichtende und sorgt für den Versand des Berichts per E-Mail. Schichtübergreifend weist GS-Service das TWE-Team darüber hinaus auf turnusmäßig fällige interne und externe Wartungen hin. Von Vorteil: In GS-Service sind für verschiedene Ereignistypen bereits Aufgaben vordefiniert, die bekannte Lösungsstrategien berücksichtigen. Es werden demnach Aufgaben generiert, wonach das benötigte Personal nach Qualifikation und Verfügbarkeit sowie die Ressourcen (Betriebsmittel / Ersatzteile) disponiert werden können. GS-Service erfasst als zentraler Datenpool nicht nur Abwicklung und Auswertung der Instandhaltungsaufgaben bei TWE, sondern „auch die geleisteten Arbeitsstunden der Handwerker“, so Mario Eisen. Die im Auftragsbogen gemeldeten Daten über Dauer lassen sich demnach zur kostenstellenorientierten Kostenermittlung nutzen. Die mit GS-Service realisierte, neue Instandhaltungsstrategie ist im Übrigen Baustein des Prinzips der „Ständigen Verbesserung“ im Dierdorfer TWE-Werk. Mario Eisen erläutert: „Unsere Produkte und Prozesse werden regelmäßig überwacht und gesteuert. Abweichungen werden durch kontinuierliche Messung oder Auditierung mit den Zielvorgaben verglichen. Bei Abweichungen werden geeignete Maßnahmen zur Korrektur und Prävention veranlasst. Hierbei wird besonders auf Wiederholfehler geachtet, die detailliert auf ihre Ursachen hin analysiert und durch geeignete Maßnahmen abgestellt werden. Die Wirksamkeit der Maßnahmen wird durch geeignete Kontrollen überwacht und sichergestellt.“ Hochgradig mobil mit GS-Web Auch das ist typisch TWE: Die Philosophie der kontinuierlichen Optimierung umfasst den Anspruch, in Instandhaltung und Produktion neue Technologie stringent zu nutzen, wenn sich die tägliche Arbeitspraxis damit transparenter und resilienter gestalten lässt. Limitierenden Faktoren wie Kopfwissen, Zeit und Raum – sie alle beeinflussen die Effizienz einer Tätigkeit – begegnet TWE in absehbarer Zukunft mit GS-Web. GS-Web ist die browserbasierte Anwendung (Intra-/Internet) zum Anzeigen, Bearbeiten und Analysieren von Inhalten aus dem GS-System. Instandhalter besuchen eine Website, loggen sich ein und legen aufgabendefiniert los. Die neue Software adressiert verschiedene Stakeholder im Unternehmen, auch die Leitungsebene mit der Möglichkeit der Dashboard-Nutzung. Dashboards sind Tachos (KPIs) der Instandhaltung, sie bereiten Kennzahlen zu Instandhaltungsprozessen, Störungen, Ausfällen etc. grafisch auf. „Absolut von Vorteil ist“, sagt GreenGate-Vorstand Martin Gerwens, „dass TWE mit GS-Service schon ein solides Fundament aufgebaut hat, mit GS-Web jetzt in eine andere Liga aufsteigen kann. Hier geht es primär darum, via Smartphone oder Tablet Ereignisse, also Störungen direkt an der Maschine zu erfassen, nicht erst später im Meisterbüro am Terminal. So sind Konkret werden über GS-Service ein umfassendes Störmanagement, die geplante Instandhaltung und die Wartung abgewickelt. Mario Eisen Wochenblatt Papierfabrikation 12.2022 19 DIGITALISIERUNG

auch ein fundiertes Controlling und die Steuerung quasi in Echtzeit möglich.“ Speziell, wenn es darum geht, ungeplante Ereignisse an wichtigen Maschinen schnell, transparent und verständlich darzustellen, spielt die AuswertungsFunktion in GS-Web ihre Stärken aus. Natürlich kann auch der bis dato voll betriebstaugliche Benachrichtigungsdienst – eine Art Schichtbuch per Email und Excel – beizeiten auf die einfacherere und weniger aufwändige Webtechnologie umgestellt werden. Martin Gerwens führt weiter aus: „Die Kunst liegt ja darin, es einfach zu machen. Das gelingt im Regelfall nur, wenn man weiß, was der andere will und braucht. Wer beispielsweise ausschließlich unterwegs ist, um Mängel zu erheben, bekommt keine anderen Checklisten und Infos aufs Tablet gespielt. Und eine rollendefinierte Oberfläche kann man mit GS-Web wunderbar einfach realisieren.“ Mario Eisen sieht GS-Web auch als Transfertool für die Produktions-Mitarbeitenden bei TWE in Dierdorf: „Auch sie können das System mit Daten füttern, beispielsweise, wenn es darum geht, welche Tätigkeiten sie ausgeführt haben wie die Reinigung bestimmter Aggregate.“ Von Barcode bis Sensorik Was geeignet zur Optimierung ist und was nicht – diesbezüglich hat TWE durchaus eigene Vorstellungen. GS-Service zum Beispiel wurde seinerzeit nach Schulung in Inhouse-Seminaren durch GreenGate nahezu komplett selbstständig von TWE implementiert und feinjustiert. Die exible Integration der Software ankierte GreenGate mit Support nach Bedarf: „Schneller Service, kompetente Mitarbeiter, lösungsaffine Zusammenarbeit“, konstatiert Mario Eisen, der im Hause weitere neue Digitalisierungs-Lösungen vorantreibt. Schon umgesetzt hat TWE die Bestückung der Maschinen und Anlagen mit Barcodes, die von den Kolleginnen und Kollegen gescant werden können, um so zur richtigen Zeit, im richtigen Kontext an die richtigen Informationen im System zu gelangen. Und die entsprechende „Hausnummer“ im System bei Bedarf um neue Daten anzureichern. So wird man im Ganzen automatisierungsfähiger. Klar ist aber, dass die Barcodes zunächst der eindeutigen Identifizierung der Maschine und einer schnelleren, besseren Bearbeitung von Instandhaltungsaufgaben dienen. Einen Effizienzschub erhofft man sich von einer weiteren, aktuell diskutierten Maßnahme, die das IT-Instandhaltungssystem GS-Service noch enger mit den Maschinen vernetzen soll. Via GREENGATE KOMPAKT! Seit 2000 adressiert die GreenGate AG die zentralen Herausforderungen der produzierenden Industrie: Anlagenverfügbarkeit, Prozesssicherheit, Ressourceneffizienz. Das Softwarehaus entwickelt hoch anpassungsfähige, innovative Digitalisierungslösungen für die Instandhaltung von Anlagen und Infrastrukturen. Der Kundenkreis aus Industrie und Versorgerwirtschaft nutzt die Software GS-­ Service für das technische Anlagen- und Ersatzteilmanagement, Instandhaltungsplanung sowie Betriebsführung. Mit GS-Web hat GreenGate eine Mobilanwendung für primär zwei Zielgruppen lanciert: handwerklich geprägte Instandhalter/-innen und externe Servicetechniker/-innen. Die drastische Vereinfachung der Anwendung von Instandhaltungs-IT im Alltag findet ihr Gegenstück auf Leitungsebene in Dashboards für Analyse, Planung und Steuerung aller Tätigkeiten. OPC UA-Schnittstelle ist TWE in der Lage, frühzeitig auf Ereignisse zu reagieren. Das Wirkprinzip: Optional Sensoren oder Menschen erfassen Maschinenzustände, die Information gelangt ins PLS und via OPC-UA ins Instandhaltungssystem GS-Service. Dort wird die Information in Wartungs- und Instandsetzungsaufträge umgesetzt, die der Instandhaltung bzw. Maschinenbedienung automatisch aufs Tablet gespielt werden. www.greengate.de smart nonwoven solutions Die TWE Group (smart nonwoven solutions) mit ihren 12 Produktionsstandorten in Europa, Asien und den USA blickt auf eine über 100-jährige Historie zurück. Mit gruppenweit über 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entwickelt, produziert und vertreibt die TWE Group unter Einsatz hochwertiger Rohstoffe und modernster Produktionstechnologien umfangreiche innovative Vliesstofflösungen für nahezu jede Anwendung. Der Gesamtumsatz liegt derzeit bei über 350 Mio. Euro. Langjährige Erfahrung und verlässliche Kontinuität haben das 1912 gegründete Familienunternehmen in eine weltweit aktive Unternehmensgruppe verwandelt, die sich heute unter den Top 10 der Vliesstoffbranche einen festen Platz erobert hat. Namhafte Kunden finden sich in den Bereichen Hygiene, Medizin, Automotive, Filtration, Haushaltsreinigung, Bekleidung und Baustoffe. Ob in Hygieneartikeln oder Windeln, in Filteranlagen oder als Futterstoffe in Möbeln und Lederwaren, als Verbandmaterial oder als Teil von Autoverkleidungen: Vliesstoffe – im Technikerjargon auch „ungewebte textile Flächengebilde“ genannt – finden in nahezu allen Branchen Anwendung und sind somit ein wichtiger Bestandteil unterschiedlichster Endprodukte des täglichen Lebens. TWE Dierdorf Wochenblatt Papierfabrikation 12.2022 20 DIGITALISIERUNG

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